Kino wie früher: In der Filmburg Marktoberdorf

Außenansicht der Filmburg Marktoberdorf im Allgäu

In Marktoberdorf ist der Kulturteufel los: Neben der Bayerischen Musikakademie, dem Musikfestival Musica Sacra und dem bekannten Carl-Orff-Chor zieht das örtliche Kino, die Filmburg, ihre Besucher seit Jahrzehnten in den Bann. 1956 glorreich eröffnet, musste das Lichtspielhaus Ende der 1990-er Jahre aufgrund des hohen Konkurrenzdrucks moderner Multiplex-Einrichtungen kurzzeitig schließen.

Zum Glück fand sich mit Monika Schubert eine engagierte und kulturliebende Marktoberdorferin, die sich neben ihrer Theaterschule mobilé dem Projekt annahm. Nach aufwendiger Renovierung war es 2001 dann schließlich so weit: Die Filmburg eröffnete als Programmkino zur Förderung der Filmkultur neu, behielt jedoch den Charme vergangener Zeiten. Davon zeugt noch heute die Inneneinrichtung: Nicht nur die Original-Bestuhlung in weinroter Farbe, sondern auch die Bar am Eingang und die Bühne vor der Leinwand sorgen für nostalgische Stimmung. Doch auf modernes Equipment wird heutzutage dennoch nicht verzichtet, so gibt es seit 2014 einen digitalen Projektor, eine neue Leinwand sowie ein ausgetüfteltes Soundsystem für ein qualitativ hochwertiges Kinoerlebnis. Neben Filmvorstellungen finden hier auch Theateraufführungen, Lesungen und Musikkonzerte statt – die Filmburg ist also ein wahres Allround-Talent! Seit 2008 steht das Gebäude außerdem unter Denkmalschutz.

Zu den traditionellen Events gehört das KinderKinoFest und der Frauenfrühling im Frühjahr sowie das Internationale Jazzcamp und die Allgäuer Filmkunstwochen im Herbst.

Das Programm der Filmburg verzichtet auf große Hollywood-Blockbuster und verschreibt sich vielmehr kleineren Filmproduktionen – oftmals gesellschaftskritische oder themenspezifische Dokumentationen, ausländische Filme oder einfach nur heitere Unterhaltung mit einem Sinn für schwarzen Humor. So konnte Monika Schubert für ihre Filmburg schon mehrere Preise einheimsen, darunter:

•    Filmtheaterprogrammprämie des FilmFernsehFonds Bayern für ein qualitativ herausragendes Kinoprogramm seit 2004 in ununterbrochener Reihenfolge

•    Programmpreis der Bundesregierung für ein hervorragendes Kinoprogramm, Jahr für Jahr seit 2008

•    2012 Sonderpreis der BRD für ein besonders gutes Dokumentarfilmprogramm

•    2019 Auszeichnung des Landkreises Ostallgäu für das „Bürgerengagement“ des „Wir-Teams“

•    2020 Sonderpreis der BRD für ein exzellentes Programm

Besucher erleben in der Filmburg ein entspanntes Filmerlebnis – lange Schlangen, Hektik und auch Werbespots sucht man hier vergeblich. Genau richtig für einen Kinoabend zu zweit oder in der Gruppe.

2021 feiert das Kultkino seinen 65. Geburtstag – Grund genug also, um der Filmburg in den kälteren Monaten einen Besuch abzustatten.

Mit der KÖNIGSCARD ist ein Kinobesuch pro Woche kostenfrei.

Weitere Infos unter www.koenigscard.com und auf  www.filmburg.de.

Autorin: Sophia Rossmanith, Piroth Kommunikation